Seit 2012 setzt sich Coral Guardian dafür ein, Korallenriffe zu schützen und wiederherzustellen. Dabei arbeiten sie eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammen und fördern gleichzeitig das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung dieser einzigartigen Ökosysteme.

Coco Tamlyn @ Coral Guardian
Wiederaufforstung
Die Wahl der Restaurierungstechnik hängt von den lokalen Gegebenheiten ab. Zu Beginn jedes Projekts werden sogenannte "Fragments of Opportunity" gesammelt – lebende, aber abgebrochene Korallenfragmente, die beispielsweise auf dem Meeresboden liegen oder sich in Fischernetzen verfangen haben. Diese Fragmente werden vorsichtig geborgen und auf festen Strukturen an geeigneten Standorten für ihr Wachstum transplantiert (unteranderem auch in einer Aufzuchtstation "Coral Nursery"). Im Anschluss werden die Korallenfragmente auf einer stabilen Struktur befestigt. Durch das Anwachsen am Substrat können die Korallen wachsen und die Biodiversität im Riff wiederherstellen. Jedes Korallenfragment wird dabei aus der lokalen Umgebung entnommen. Wenn der Meeresboden nicht zu stark beschädigt ist, werden die Korallen direkt in ihrer natürlichen Umgebung transplantiert.
Awareness
Die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung ist ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. In den Gemeinschaften, mit denen sie zusammenarbeiten, sind Fischerei und Tourismus die Hauptquellen des Einkommens. Ihr Ziel ist es, diese Gemeinschaften zu unterstützen und gemeinsam zu erkennen, wie wichtig Korallenökosysteme für ihre Ernährung und ihre Wirtschaft sind. Gleichzeitig möchten sie ihnen verdeutlichen, wie wichtig nachhaltige Massnahmen sind, um diese beschädigten Ökosysteme wiederherzustellen, während gleichzeitig ihre Bedürfnisse gewahrt bleiben.
Sie entwickeln massgeschneiderte Lösungen, um das Bewusstsein von Kindern, Erwachsenen, Touristen und Bootskapitänen zu schärfen.
Sie sind überzeugt, dass die Korallen umso widerstandsfähiger werden, je mehr sie mit den lokalen Gemeinschaften zusammenarbeiten, insbesondere bei der Bekämpfung der Zerstörung der Korallenriffe. Je mehr sie diese Ökosysteme vor Ort schützen, desto weniger sind sie dem lokalen Druck ausgesetzt.





Datenerhebung & Wissenschaft
Dank der aktiven Beteiligung ihrer lokalen Teams hat Coral Guardian verschiedene Wiederherstellungstechniken in dem Meeresschutzgebiet, in dem sie in Indonesien tätig sind, getestet. Ziel ist es, die effektivsten Methoden zu ermitteln und gleichzeitig dem lokalen Team die Möglichkeit zu geben, kreative Ideen umzusetzen und ihre wissenschaftliche Neugier zu fördern.
Von 2018 bis 2020 wurden verschiedene Strukturen mit unterschiedlichen Designs getestet, darunter sechseckige Betonplatten, Metallkuppeln, Metallstangen und Bi-Material-Strukturen aus Bambus, Seilen und mehr. Einige Jahre später entschied man sich, sich auf Metallgitterstrukturen zu konzentrieren, die sich aufgrund ihrer Robustheit und Erschwinglichkeit als am effizientesten erwiesen haben. In anderen Projekten testet Coral Guardian weiter. In Spanien wird im Rahmen des Projekts Deep Core Bio-Epoxid, ein ungiftiges Harz, verwendet, um gesunde Korallen auf den Meeresboden zu verpflanzen. Dies ist die letzte Phase eines monatelangen Prozesses zur Wiederherstellung und Heilung geschädigter Korallen, der ausschliesslich in Tiefen von 30 bis 50 Metern stattfindet.
Das neue Projekt in Kenia zeichnet sich durch seine soziale Komponente aus. Die Wiederherstellung der Korallen wird von Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft in Zusammenarbeit mit geschultem Personal vor Ort durchgeführt. Dabei werden interessierte Fischer sowie Frauen und Männer aus der Gemeinde ausgesucht und als Naturschützer ausgebildet, um die Korallenriffe in ihrer Region zu schützen und zu erhalten.